Lucas- & Raydyot-Zusatzscheinwerfer
An Dealer Specials, S-Types und anderen Racer der 60er Jahre kann man oft einen oder zwei am Beinschild montierte Zusatz-Scheinwerfer von Raydyot, Lucas oder anderen zeitgenössischen Herstellern finden.
Meine LI3
Meist handelt es sich um einen Lucas „Fog Ranger“ Nebel-Scheinwerfer und einen Lucas „Spot“, die mit runden, an einer Seite schräg abgeschittenen Gummis als Abstandshalter durch Löcher im Beinschild befestigt sind. Die Stromversorgung erfolgt mit 2 Kabeln durch die Gewindestange auf der Rückseite der Schweinwerfer, nicht durch einen Fuß.
Montage
Montiert werden die Lampen mit jeweils einer Bohrung im Beinschild, laut Fitting Guide 30 cm vom oberen Beinschildende entfernt, 95 mm von der Kaskade weg. Manche Leute bevorzugen die Position näher an der Kaskade und am Kotflügel, aber das muss jeder selbst entscheiden.
Die hohlen Befestigungs-Schrauben haben ein UNF 7/16-20 Gewinde und sind für den dicken Gummi auf der Beinschild-Vorderseite und eine ordentliche Scheibe dahinter zu kurz.
(Lang-)Muttern, Hülsen und ähnliches zur Abhilfe lassen sich im Klima-, Schankanlagen- oder Tauchsport-Bereich finden. Ich habe 20 mm lange SW14-Blindmuttern mit dem richtigen Innengewinde auf eBay gefunden:
- Sackloch mit 8 mm für die Kabel durchbohren
- Die (auf der Gewindeseite) ersten 10 mm außen auf 12,8 mm abdrehen
- Dicke 12er Beilagscheiben aufpressen
- Zwischen Scheibe und Beinschild einseitig schräg abgeschnittene Nylon-Hülsen (60° statt 90°)unterlegen
Leuchtmittel
Zumindest die Lucas-Modelle sind original mit British Pre-Focus („BPF“) Birnen mit Sockel P36s (s=single, ein Glühwendel) ausgestattet. Diese Birnen sind in Deutschland und mittlerweile auch in England schwer aufzutreiben.
Die Version mit dem Glühdraht quer ist ursprünglich für die Nebelleuchten, die mit dem Glühdraht axial zur Birne für das Spotlight vorgesehen:
Bis in die 80er waren sie in einigen Mazda-Modellen, z.b. dem Mazda Family Coupe verbaut, aber es scheint vielversprechender, die Fassung auf P26s oder H7 umzubauen.
BPF zu H7:
BPF zu P26s:
Mit einem Adapterring lassen sich beide, P26s (V50-Scheinwerfer) und PX26d-Birnen (H7) verbauen:
Der in die Fassung gelegte Ring:
Vorteil der P26s wäre, daß es diese z.B. bei SIP mit 20 Watt, 20 Watt Halogen oder auch mit 15 Watt in gelb gibt.
Diese (Zusatz-)Leistung sollten die meisten Lichtmaschinen noch schaffen. Der Nachteil sind eben „nur“ maximal 20 – 30 Watt, und der Glühwendel bei manchen Birnen (nicht bei allen, trotz Spezifikation) liegt weiter zurück als bei der BPF-Birne, also geometrisch ein wenig außerhalb des Reflektor-Brennpunkts. Der Mittelkontakt der Fassung muss nur ein wenig nach „vorne“ gebogen werden, da die P26s-Birne „hinten kürzer“ ist:
Vorteil der H7 ist die Position des Glühwendels, dessen Mittelpunkt mit dem 1 mm starken Adapterring genau an der Stelle des ursprünglichen liegt:
Nachteil wäre, daß H7-Birnen anscheinend nur mit 55 Watt oder mehr zu bekommen sind, eine 130-Watt Lichmaschine hat nicht jeder.
Auch muss man bei Verwendung von H7-Birnen den Mittelkontakt der Fassung für das Klemmen der Birne sehr sehr gut isolieren und die Birne mit 2 90°-Flach-Kabelschuhen anschließen.
Verkabelung
Auf dem oberen Bild erkennbar verwendet der Engländer die zugehörigen Lucas „Pull“-Schalter und bohrt dazu 1 oder 2 Löcher in den Toolboxdeckel.
Der TÜV könnte leicht angesäuert reagieren, wenn beide Lampen gleichzeitig schaltbar sind, sollte doch nach StVZO z.B. beim Anschalten des Nebelscheinwerfers auch Rücklicht und Nummernschildbeleuchtung angehen, und nicht das Abblend-Licht im Lenker und das 2. Fernlicht zusammen leuchten können – Details zu den Vorschriften gibt es bei TÜV-Süd.
Ich habe einen Schalter von www.lkw-restauration.de, Artikel 2524, im Toolboxdeckel verbaut. Dieser 2-Kreis-Blinkerschalter hat einen gut zu fassenden Griff, ein Kontroll-Licht und schaltet laut Datenblatt maximal 4 Ampere.
Tests
Der Spot (20 Watt P26s) hat einen schönen Punkt mit einem leichten Corona außenrum, das fog light macht mit der gelben Birne (15 Watt) einen schönen horizontalen Streifen, der an den Seiten ausläuft und oben/unten einene scharfe Kante hat.
Mehr, wenn die Kiste zusammengeschraubt ist.