Die Vespa PX125 T5 basiert auf der 1977 eingeführten Vespa PX und wurde von 1985 bis 1993 hergestellt. Als Antwort auf die immer leistungsfähigere Konkurrenz musste "etwas besonderes" her, so entwickelte Piaggio zusammen mit Morini für das sportliche Sondermodell einen nahezu quadratischen (55mm Bohrung, 52mm Hub), modernen Motor mit 12 PS aus nur 123,5ccm - Eine Literleistung von rund 97 PS.
Das Layout mit 5 Überströmern (T5) - je zwei großen und kleinen seitlichen Überström-/Stützkanälen plus einem mittleren Spülkanal - schaut heutigen Motorkonzepten schon sehr ähnlich, verglichen mit den 2-kanaligen 5-PS-Motoren noch zu Anfang der 70er Jahre.
Zusammen mit einem in der typischen Vespa-Form versteckten Resonanzauspuff war der Motor auf Lange Zeit der stärkste, den Piaggio in der Achtelliterklasse zu bieten hatte.
Für eine sportlichere Optik sorgten der geänderte Lenker mit einem Drehzahlmesser im Tacho und eckigem Scheinwerfer sowie zahlreiche weitere kleine Änderungen, siehe Technische Daten.
Die Verkäufe waren weit unter den erhofften Zahlen (Produktion: Knapp 42000 Stück), in Deutschland war zudem die 125ccm-Klasse, was die Führerscheinabstufung anging, uninteressant: Damals galt 50ccm, 80ccm oder gleich 200ccm und mehr.
Was dennoch toll war, waren die speziellen Teile der T5: Der andere Kotflügel, ein Spoiler und die Kleinteile-Ablage auf dem Handschuhfach waren beliebtes Anschraub-Tuning bzw. Zubehör für jede PX (Und ein ergatterter T5-Motor illegal in einer PX80 sowieso).
Die niedrigen Verkaufszahlen und das Ausschlachten vieler T5en sowie das Massakrieren vieler Motoren und Teile ("Hey, ich fräs' den Zylinder so lange, bis er auf den Smallframe-Block passt!" oder "Den Auspuff brate ich mir um!") sowie die Cut-Orgien der 90er führten langfristig zu relativ wenigen Überlebenden Rollern und einer verknappten Ersatzteilsituation.
Damals oft verkannt und als hässlich abgestempelt ist eine unverbastelte T5 heute ein gefragtes Modell.
Siehe auch Prospekte und Broschüren.
Die ursprüngliche "Vespa T5", von Anfang 1985 bis 01/1993 hergestellt. Rahmen und alle Anbauteile sowie Motor der T5. Mit oder ohne Getrenntschmierung, mit und ohne Elestart erhältlich. Tacho mit digitalem, seltener auch analogem Drehzahlmesser. Für den deutschen Markt Sitzbank mit Haltebügel, sonst -riemen.
PX Lusso mit T5-Motor, Gummi-Fußmatte, Spoiler, Kleinteileablage der T5. Meist in Großbritannien verkauft.
Letzte produzierte "Classic"-Modelle mit Rahmen der PX Lusso, Scheibenbremse vorne und T5-Motor. Trittleisten der PX Lusso, meist in weiß mit brauner Sitzbank.
Spanischer Lizenzbau, T5-Rahmen mit T5-Motor. Fahrgestellnummer 98C (T5 Sport) bzw. 108C (T5 Elestart), hergestellt ab 1987. Frühere "Sport"-Modelle mit kurzem 4. Gang (36Z) und Piaggio-Auspuff der T5 mit Kennung "1942", später mit längerem 4. Gang (35Z) und Auspuff vom Hersteller IXIL - Nach und nach gingen die T5-spezifischen Teile wohl aus. Der Lichtschalter hat aufgrund der Spanischen Gesetzgebung oft keine Möglichkeit, das Licht ganz auszuschalten: Es fehlt die Wippe. Nahezu immer mit dem für Spanien typischen Schloss vom Benzinhahn zum linken Lenkerende.
T5-Rahmen mit PX200-Motor (Lusso, 12PS), Fahrgestellnummer VSX2T
. Sitzbank mit Haltebügeln statt Riemen, Beschriftung
seitlich Piaggio und hinten GS.
T5-Rahmen mit PX 200 Lusso Motor, 10PS (bis ca. Mitte 1988) oder 12PS (spätere Modelle). Fahrgestellnummer ab
118C*00011
/ Motor 118M*00011
ohne Elestart, 119C*00011
/ Motor 119M*00011
mit Elestart, seltener
Fahrgestellnummer VSX2T
wie PX200 GS (siehe oben, Beispiel. Bis Anfang/Mitte 1989 mit
Motoplat-Lüfterrad und Vergaserwanne der PX-Alt (flach), danach Piaggio/Ducati-Lüfterrad und Lusso-Vergaserwanne (hoch).
Lichtmaschine und CDI von Saprisa oder Ducati.
Gerüchten zufolge zur Verwertung von eher schlecht zu verkaufenden T5-Rahmen (Niedrige Verkaufszahlen der T5) aufgelegt bzw. an Motovespa abgegeben. Teilweise ohne Kickstarter (Bild: Bohrung verschlossen). Mit Getrenntschmierung oder ohne gebaut, bei Elestart immer mit Getrenntschmierung. Auch hier oft mit einem Lichtschalter, bei dem die Wippe für an/aus fehlt, Rückspiegel von Vicma. Andere Sitzbank und anderer Sitzbankverschluss als bei der T5 (Spange statt Dorn), Beschriftung Motovespa seitlich und TX hinten. Nahezu immer mit dem für Spanien typischen Schloss vom Benzinhahn zum linken Lenkerende.
T5-Rahmen aber PX-Kotflügel, PX100/150/200-Motor, 200er meist für den Australischen Markt.
Nachfolger der LML T5, PX150-Motor, anderer Tacho ohne Drehzahlmesser, PX-Kotflügel, geänderte Vorderradverkleidung und vordere Blinker, Lenker mit Querschraube geklemmt.
T5-Rahmen mit PX150/200-Motor, andere hintere Blinker
T5-Rahmen mit PX150-Motor, asiatische hintere Blinker, meist mit "sportlichem" Schwingsattel und Sitzbrötchen. Das Beste aus allen Welten. Nicht.